In dieser 10- teiligen Serie werfen wir kritische und schonungslose Blicke auf ein Thema, das weltweit immer mehr Fahrt auf nimmt, in Deutschland leider noch immer kaum Beachtung findet, sei es durch Wissenslücken, veralteten Strukturen, Bequemlichkeit, einer einfachen Gewinnmaximierung oder Mutlosigkeit:
STADTENTWICKLUNG MIT DEM AUGENMERK AUF DIE FREIZEITWIRTSCHAFTLICHE NUTZUNG
Stadtentwicklung in Deutschland ist ein stets kontroverses und schwieriges Thema: Mutlosigkeit, veraltet, rückwärts-gewandt und rein auf Gewinnmaximierung orientiert.
Smart, CO-2 neutral, nachhaltig, autofrei und bezahlbar, sind die Themen, die augenscheinlich als wichtig angesehen sind und mit denen man am besten Wettbewerbe, Ausschreibungen und Kunden gewinnt!
Doch selbst hierbei werden gewisse Themen in den Hintergrund gedrängt und sie dienen nur der ersten Plakatierung des eigenen Konzeptes.
Noch immer bauen wir nach alten Mustern, günstig und kurzfristig gewinnbringend. Dabei begehen wir gerade erneut die Bausünden & Fehler der 60/70er Jahre!
Nachhaltigkeit erleben wir maximal in gewissen Werkstoffen und vereinzelten CO2- neutralen Projekten. Noch immer schaffen wir es nicht, Wind, Sonne, Wasser und Erdwärme effektiv und umfassend zu nutzen oder einzusetzen.
Auch hier überholen uns andere Länder seit Jahren. Dabei geht es um zweierlei Aspekte: Restrukturierung & Umbau und den Neubau.
Es fehlt an ganzheitlichen Konzepten, die Altbestand UND neue Projekte modern vereinen und dem Alten zu neuem Glanz verhelfen.
Preisdumping zerstört vielerorts gut gemeinte Ideen & Konzepte, ebenso wie Geiz und politische oder fachliche Inkompetenz, oftmals darin begründet, dass es an Fortbildung und zeitgemäßem Fachwissen mangelt!
Betrachtet man unsere Städte, Wettbewerbe oder schlichtweg Neubauten, muss man ganz klar feststellen, wenn man ganz einfach über unsere Grenzen schaut und sich innovative deutsche Firmen aus der Branche anschaut und wo sie diese umsetzen können: Zu oft im Ausland, da man hier zwei Dinge mehr versteht: Investitionen in eine umweltfreundliche, nachhaltige, Menschen freundliche Stadtplanung bedarf zu Beginn oftmals eine Mehrinvestition, die sich dann über die Jahre hinweg amortisiert. Oftmals bringt ein Mehrinvest zu Beginn am Ende mehr, als Knauserei. Und der Mensch muss im Vordergrund stehen.
Ob neue Wohnsiedlungen oder Stadtquartiere, elementare Unterschiede zu denen von vor 50 Jahren existieren nicht. Pseudo individuelle Uniformität, so in etwas könnte man es am besten beschreiben.
FESTAHLTEN AN ALTEN STRUKTUREN UND BAUWEISEN
Traufhöhen, Anordnungen, Bauweisen, Materialien, Angebote.
Solar auf Dächern oder Fassaden? Fehlanzeige im großen Stil!
Auf den Menschen zugeschnittene Bauweisen, Grundrisse, Ausrichtungen und Freizeitangebote? Stets das selbe Schema und dieselben Fehler oder unerfüllten Bedarfe:
SMART CITIES?!
Gibt es, nur nicht in Deutschland.
Das für uns beste Beispiel ist die Mobilität.
Aktuell versuchen wir mit aller Macht das Auto aus den Städten zu vertreiben, Städte, die auf das Auto in ihrer Bauweise und Konzipierung zugeschnitten waren/ sind.
Wir bedienen uns Konzepten aus anderen Städten und versuchen diese wie eine Schablone auf unsere zu übertragen, egal, ob dies geht oder nicht, sinnvoll und umsetzbar ist oder nicht.
Dabei lassen wir gerne außen vor, und ignorieren es, dass es mancherorts ein Vergleich von Äpfeln und Baumwolle ist- weil manches gar nicht vergleichbar ist, sei es aufgrund der Größe, der Menschen oder der grundsätzlichen Struktur der Städte.
Architektur - Mobilität, Diversifikation - Freizeit - Erholung - Erlebnisse - moderne Lebensqualität, alles Ausschnitte aus Bereichen, die eine Stadt ausmachen & prägen und in denen wir weiterhin keine oder kaum moderne, zeitgemäße oder gar zukunftsorientierte Antworten auf die Fragen der Zeit haben und weiterhin alte Muster wiederholen.
Dabei begehen wir nicht nur die Fehler, dass wir Neues alt gestalten, sondern das Vorhandene auch nicht pflegen. Allein Berlin hat ein immenses Brückenproblem, anhaltende Versiegelung der Stadt und Verweigerung gegenüber modernen Konzepten.
Smarte Mobilität! Was bietet Deutschland da an Ideen?
Wie sehen aktuelle und damit eigentlich zukunftsorientierte Fortbewegungsmittel der Zukunft für deutsche Städte aus?
2 Modelle werden hierbei immer wieder am liebsten bedient: Das Fahrrad und die Straßenbahn.
In welchem Jahrhundert oder Tausend befinden wir uns? Diese Frage muss gestellt werden und am besten machen wir dies anhand eines einfachen Zeitstrahls und werfen einen Blick auf die jeweiligen Modelle und wo wir uns befinden:
Mit der Straßenbahn haben wir eines der grundsätzlich ältesten Verkehrsmittel der Welt. 140 Jahre alt und in seiner Grundstruktur kaum verändert. Schienengebunden, platzfordernd, unflexibel und unästhetisch.
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